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Seismische Vermessung des Bauplatzes

Zu sehen sind zwei der Seismometer, die bei der Messung verwendet wurden. Die Messgeräte wurden zur besseren Ankopplung an den Boden auf Steinplatten gestellt und ca. 10 cm tief vergraben. Das grüne Seismometer ist das Instrument, was nach Fertigstellung der Halle in LUNA installiert werden wird. © ESA/DLR

Auch für seismische Experimente soll LUNA als Mond-Simulationsanlage Test- und Validierungsmöglichkeiten bieten, weshalb in der Halle ein hochempfindliches Seismometer eingebaut werden soll, dass kontinuierlich die seismischen Aktivitäten am Hallenstandort messen und die gewonnenen Messreihen auch in das europäische seismologische Datennetzwerk einspeisen soll.

Um später den Einfluss des Regoliths und der Halle auf die seismischen Daten charakterisieren zu können, werden in definierten Phasen des Hallenbaus seismische Messungen durchgeführt – erstmals im September 2023 nach dem Entfernen der Asphaltdecke von dem ehemaligen Park- und zukünftigen Mondsimulationsplatz.

Die Kollegen/innen des Microgravity User Support Centers (MUSC) des DLR, die bereits mehrfach ihre geophysikalischen Kompetenzen auch „außerirdisch“ eingesetzt haben, vermassen mehrere Tage lang die Baustelle und konnten neben den Signaturen weltweiter Erdbeben auch Autofahrten am DLR-Gelände sowie Starts und Landungen am benachbarten Flughafen Köln/Bonn aufzeichnen. Während der Messungen ruhte die Baustelle, um ein möglichst realistisches Normalspektrum für den Standort messen zu können. Aus den Messdaten lässt sich ableiten, dass am LUNA-Standort eine Deckschicht von 16-18 m Sand auf Tonlagen liegt. Das gesamte Sedimentpaket auf dem Grundgebirge ist unter LUNA etwa 190 m dick.

Die nächste Messung ist für die voll aufgebaute Halle ohne Regolithfüllung geplant.  

Seismische Registrierung von einem Auto, das auf der Straße nördlich der LUNA-Baustelle entlang fährt (unten). Die Signale werden generiert, wenn das Auto über Kanaldeckel und andere Unebenheiten in der Straße fährt. Durch die Unterschiede in den Zeiten, die die Signale brauchen, um die vier flächig verteilten Seismometer zu erreichen, lässt sich der Ursprungsort der Signale peilen (dunkelblaue Farbe und weiße Kontourlinien). Hier kann man sehen, wie das Auto von Osten nach Westen fährt (oben). © ESA/DLR