Erfolgreiche PGT-Testkampagne
Vom 6. bis 7. März 2025 führten das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum (GSOC), das Europäische Astronautenzentrum (EAC) und das Microgravity User Support Center (MUSC) eine erfolgreiche Testkampagne mit dem Pistol Grip Tool (PGT) durch. Das Werkzeug ist vergleichbar mit einer Bohrmaschine, die aber für die Arbeit im Weltraum konzipiert ist und somit den erschwerten Rahmenbedingungen standhalten kann. Die wegweisende Zusammenarbeit zwischen GSOC, EAC und MUSC stellt einen bedeutenden Schritt in der Vorbereitung künftiger Mondmissionen dar und bietet wertvolle Erkenntnisse für die Marschrichtung des Projekts LUNA.

Die Testkampagne ist Teil der Dissertation von Aileen Rabsahl, einer Wissenschaftlerin, die sich intensiv mit der Entwicklung der Remote-Verbindung zwischen der geplanten Mondstation, LUNA und dem GSOC beschäftigt. Rabsahl entwickelte spezielle Testprozeduren unter Verwendung des neuen ODF Authoring Tools „Skytek“ und entwarf zwei maßgeschneiderte PGTs für den Mond, die mit Hilfe von 3D-Druck zusammengebaut werden konnten. Diese wurden unter den spezifischen lunaren Lichtverhältnissen der LUNA Analog Facility getestet. Ziel der Tests war es, zukünftige EVA-Operationen zu optimieren und wertvolle Daten für die Weiterentwicklung der Mondmissionen zu sammeln.
Die Tests konzentrierten sich auf drei zentrale Bereiche:
- die Zusammenarbeit zwischen dem Columbus-Kontrollzentrum Col-CC, dem LUNA Control Center LUCC und dem Microgravity User Support Center MUSC
- die Optimierung der PGT-Operationen während Mond-EVAs sowie
- die Evaluierung von Video- und Sprachverzögerungen in der Kommunikation.
Besonders betont wurde die Erprobung neuer Hardwarekomponenten, wie verschiedene EVA-Headset-Varianten, und die Nutzung der neuen Flex-Konsolen in LUCC und MUSC. Ein spezielles Voice-Loop-Training des GSOC-Teams trug zur Vorbereitung auf realistische Operationsbedingungen bei.
Im Zentrum der Tests standen zwei speziell für lunare Bedingungen entwickelte PGTs, die in Kombination mit Atlas EVA Analog Suits und zwei ferngesteuerten Kameras genutzt wurden. Diese Kameras wurden vom K13-Team im Col-CC (am GSOC in Oberpfaffenhofen) bedient, während die Kommunikation über EUROCOM-Systeme zwischen Col-CC und MUSC sichergestellt wurde. Die Tests sollten die Kommunikationssysteme unter realistischen Bedingungen evaluieren und optimieren.
Die zweitägige Kampagne beinhaltete anspruchsvolle Tests, darunter auch Operationen unter vollständiger Dunkelheit, um die Leistung der Nachtvisionskameras und die Fernsteuerung zu prüfen. Das MUSC-Team wiederholte die Tests, um vergleichbare und konsistente Daten zu erhalten.
Die Testkampagne war insgesamt ein großer Erfolg. Die gewonnenen Erkenntnisse werden nun in die weitere Planung des LUNA-Programms einfließen, mit dem Ziel, nachhaltige Operationen auf dem Mond zu ermöglichen. Aileen Rabsahl, die das Projekt leitet, fasst zusammen: „Jede Erkenntnis aus dieser Kampagne trägt zur Verbesserung der Sicherheit und Effizienz der zukünftigen Mondmissionen bei.“ Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen GSOC, EAC und MUSC unterstreicht die Bedeutung der standortübergreifenden Kooperation in der Raumfahrt.
Copyright Fotos: DLR/ESA – Maria Hallinger




